Wie lange muss Beton aushärten?
Wie lange Beton aushärten muss, diese Frage stellt sich spätestens dann wenn ein Fundament gegossen, ein Sockel gesetzt oder eine Treppe in Form gebracht worden ist. Wie lange dauert also das Aushärten von Beton, wie viele Wochen nach dem Betonieren kann man die entsprechende Betonfläche begehen oder bebauen? In diesem Ratgeber finden Sie Antworten auf diese und weitere Fragen. Denn wann Beton den gewünschten Härtegrad erreicht, das hängt nicht nur von der vergangenen Zeit ab, sondern auch von der Betonmischung, von den Temperaturen und weiteren Faktoren.
Daraus besteht Beton
Um zu verstehen, warum Beton eigentlich abbinden und aushärten muss, kann man sich die einzelnen Bestandteile ansehen. Beton besteht aus den folgenden Komponenten:
- Zement (Ton und Kalk)
- Körniges Gestein (Kies oder Sand)
- Zusatzstoffe (je nach Anwendung, etc.)
- Wasser
Es handelt sich bei Beton also um eine Nasse Mischung aus Gestein, Ton und Kalk. Dass diese Stoffe einzeln schon sehr lange benötigen, um zu trocknen, sollte bekannt sein. Somit lässt sich auch schon die Zeit abschätzen, die bei Beton als Gemisch von Ton, Kalk, Sand und weiteren Stoffen zum Trocknen und Aushärten benötigt wird. Logischerweise braucht es mehr Zeit für größere Volumen mit kleinerer Oberfläche als für flächendeckenden Beton mit großer Fläche aber vergleichsweise geringem Volumen.
Das passiert beim Aushärten von Beton
Der erste Schritt für das Betonieren nach der Schaffung einer Form, in welcher der flüssige Beton gegossen wird und aushärten soll, ist das Mischen des Betons. Dabei kommen verschiedene Bestandteile zusammen, die oben schon beschrieben wurden. Das Wasser ist dabei wichtig, um einzelne Bestandteile wie den Ton aufzulösen und andere Bestandteile wie Kies oder Sand für die Verbindung bereit zu machen. Durch das Wasser kristallisiert der Zement zudem. Dadurch verzahnt er sich untereinander und mit den anderen Bestandteilen.
Das je nach Art des zu mischenden Betons gewählte Gestein wird also von entstehendem Zementsein umschlossen und was am Ende dabei herauskommt, das wird Beton genannt. Nun könnte man denken, dass das Wasser nur noch verdunsten muss, damit der Beton aushärten kann. Das ist nur zur Hälfte richtig, denn das Wasser in der Betonmischung sorgt weiterhin zur Festigung des Betons, im Fachjargon wird das „Abbinden“ genannt.
Wie lange muss Beton denn nun aushärten?
Beton muss regulär eine Normfestigkeit / Mindestdruckfestigkeit erreichen bis er bebaut oder verbaut werden kann. Bei idealer Temperatur, also Plus-Grade über 12°C oder besser noch höher, und normaler Umgebungsfeuchtigkeit ist dies durchschnittlich nach 28 Tagen der Fall. Man kann also rund einen Monat ansetzen, wenn man auf Nummer Sicher gehen und das gegossene Fundament, den Sockel oder andere Bauelemente nicht vorzeitig belasten und damit vielleicht beschädigen möchte.
Dabei sollte die Normfestigkeit nicht nur von Fachleuten, sondern auch von Heimwerkern, im Garten oder bei Hobbyprojekten im Hinterkopf behalten werden. Vier Wochen oder 28 Tage als Richtlinie sind dabei nicht zu unterschreiten. (Ein Ausnahmefall ist Schnellbeton; dazu weiter unten mehr.) Ob Garage, Keller, Haus oder Parkplatz: Beton muss ausreichend aushärten und die Mindestdruckfestigkeit erreichen, damit er weiter bearbeitet oder behandelt werden kann – vor dem Fließen legen genauso wie vor der Betonversiegelung.
Wann ist Beton komplett ausgehärtet?
So richtig ausgehärtet ist Beton nicht nach 28 Tagen und auch nicht nach einigen Tagen weiteren Wartens. Meist dauert es Jahre bis man bei Beton vom vollständigen Aushärten sprechen kann. Nach dem Betonieren erreicht das oben beschriebene Gemisch aus Ton, Gestein, Wasser und eventuell weiteren Stoffen durch das Gießen seine Form und durch das Kristallisieren / Abbinden seine Festigkeit. Das Bauen auf der entstanden Fläche oder das Bauen mit den erstellten Bauteilen ist dann mit der Normfestigkeit möglich. Die enthaltene Feuchtigkeit ist oft erst nach Monaten auf einer Normalhöhe.
Kurze Zusammenfassung
Hier eine kurze Übersicht zu den einzelnen Stadien:
- Frischbeton braucht rund 28 Tage um eine normierte Festigkeit zu erlangen
- Jungbeton / Grünbeton befindet sich während dieser vier Wochen in der Aushärtungsphase
- Festbeton wird der Baustoff nach 28 Tagen genannt, auf / mit ihm kann der Bau vorangehen
- Nach mehreren Monaten ist die Feuchtigkeit weitestgehend verdunstet
- Nach Jahren ist die endgültige Festigkeit erreicht
Die Temperatur als wichtiger Faktor
Die bisherigen Angaben sind, wie oben schon erwähnt, im Hinblick auf eine ideale Temperatur und Umgebungsfeuchtigkeit aufgeführt worden. Das Betonieren im tiefsten Winter sollte demnach vermieden werden. Der chemische Prozess der beim Abbinden vonstattengeht, verlangsamt sich nämlich bei niedrigen Temperaturen und stoppt ab -10°C komplett.
Zudem dauert das Aushärten von Beton bei 5°C im Vergleich zu 20°C doppelt so lange – also rund 60 Tage. Dabei sollte der Beton vor Frost geschützt werden. Als frostsicher gilt Beton ab einer Festigkeit von 5 N/mm². Erreicht wird dieser Wert meist, wenn der Beton nach dem Gießen drei Tage in Folge über 10°C gehalten werden kann.
Fundament, Bauteile und Co. mit Schnellbeton fertigen
Bei Schnellbeton, auch Schnellbinder, Schnellabbinder oder Fixbeton genannt, kommen neben oder statt der oben beschriebenen Bestandteile weitere Inhalte zum Tragen. Vor allem der Zement ist ein spezieller, schnell abbindender Zement (Schnellzement, Blitzzement). Auch weitere Bindemittel, die der Betonmischung zugesetzt werden, führen zu einer schnelleren Verbindung, durch Katalysatoren zu einer Beschleunigung des chemischen Prozesses des Abbindens, etc. Da das Abbinden beschleunigt wird, geht auch das Aushärten fixer vonstatten.
Schnellzement bzw. damit gefertigter Beton hat je nach Marke und Mischverhältnis eine Abbindezeit von durchschnittlich einer halben Stunde. Das komplette Aushärten dauert jedoch auch wesentlich länger. Beim Bauen von Häusern und anderen Großeinsätzen am Bau kommt diese Art Beton nicht zum Einsatz. Für das Fundament der Garage, für die Wäschespinne im Garten oder das Loch in der Wand ist der Schnellzement / Schnellbeton aus dem Baumarkt aber geeignet.
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